Materialien des Bodens und der Zargen

Eine Westerngitarre wird aus verschiedenen Hölzern gefertigt. Dabei ist der Korpus in der Regel aus einem anderen Holz geformt als Hals und Griffbrett. Auf dem Markt gibt es eine Vielzahl von Hölzern, welche für den Gitarrenbau verwendet werden.

Natürlich kommt es daher auch vor, dass Boden und Zargen aus unterschiedlichen Hölzern gefertigt werden. Dass dies eine erhebliche Auswirkung auf den Klang einer Westerngitarre haben kann, steht daher außer Frage. Allgemein werden zum Gitarrenbau harte Hölzer bevorzugt.

Welche Hölzer werden als Materialien des Boden und der Zargen verwendet?

In der günstigeren Klasse von Westerngitarren werden Boden und Zargen zumeist aus Agathis oder Palisander gefertigt. Diese Hölzer sind recht preiswert, bieten aber dennoch eine gewisse Härte, was für die Wahl des richtigen Holzes zum Gitarrenbau sehr wichtig ist – nach Faustregel bereichern harte Hölzer den Klang einer Gitarre nämlich deutlich besser als weiche Materialien.

In der mittleren Preisklasse werden Hölzer wie Ahorn oder Mahagoni verwendet. Vor allem Mahagoni gilt als sehr edles und massives Holz. Dies kann zwar erheblich zum Gewicht der Gitarre beitragen, verändert den Klang jedoch sehr positiv. In der oberen Preisklasse werden noch edlere Hölzer zur Fertigung von Boden und Zargen verwendet.

Dabei bevorzugt beispielsweise der Hersteller Gibson ein spezielles amerikanisches Walnuss-Holz, während Konstrukteure wie Taylor oftmals ein seltenes ostindisches Palisander verwenden. Diese Hölzer sind äußerst hochwertig und steigern den Preis einer Westerngitarre daher maßgeblich, gewährleisten dafür jedoch einen stets makellosen Klang.

Wie können die Materialien des Boden und der Zargen Einfluss auf den Klang haben?

Eine Westerngitarre gibt ihren Klang durch die Schwingungen der Saiten frei. Sobald eine Saite angeschlagen wird, beginnt diese zu schwingen und sendet dabei Schallwellen ab. Diese werden vom Schallloch aufgefangen und reflektiert, um eine gewisse Lautstärke zu garantieren – deshalb sind Gitarren ohne Schallloch, wie z.B. E-Gitarren, beim akustischen Spiel kaum hörbar.

Bei einem Westernmodell treffen die Schwingungen der Saiten jedoch nicht nur auf das Schallloch, sondern auch auf das Holz der Decke, des Bodens und der Zargen. Ein besonders weiches Holz absorbiert die Schallwellen, weshalb zum Gitarrenbau eher harte Hölzer geeignet sind. Diese verleihen den Schwingungen nämlich einen einzigartigen Sound und reflektieren sie wieder an die Außenwelt.

Durch harte Hölzer klingen Gitarren meist deutlich klarer und voller als bei weichen Hölzern. Vor allem, wenn eine Gitarre ohne Verstärker gespielt wird, ist es daher von großer Bedeutung, dass Boden und Zargen aus dem richtigen Holz gefertigt wurden.