Saiten der Westerngitarre – entscheidend für Klang und Spielbarkeit

Eine Westerngitarre ist meistens mit 6 Saiten bespannt. Es gibt darüber hinaus auch Modelle, die über 7 oder 12 Saiten verfügen. Die Westerngitarre unterscheidet sich zu anderen klassischen Akustikgitarren besonders in der Art der aufgezogenen Saiten. Im Gegensatz zu den weit verbreiteten Nylonsaiten, wie sie zum Beispiel auch bei der Konzertgitarre verwendet werden, verfügt die Westerngitarre über Stahlsaiten.

Daneben sind die E, A und D-Saiten von einem Metallfaden umwickelt.  Diese sorgen für einen kräftigen und klaren Klang und verleihen der Westerngitarre einen starken Ton. Neben Klang und  Spielbarkeit muss auch auf Besonderheiten beim Aufziehen und wechseln der Stahlsaiten geachtet werden.

Westerngitarren-Saiten im Überblick

Wie funktioniert der Saitenwechsel bei einer Westerngitarre?

Jeder Gitarrist kommt nicht daran vorbei auch die Saiten seiner Gitarre zu wechseln. Um die Klangqualität der Gitarre auf hohem Niveau zu halten, sollte ca. jeden Monat ein Satz neue Saiten aufgezogen werden.

Dabei ist auch zu beachten, dass Stahlseiten, wie sie bei der Westerngitarre verwendet werden dazu neigen schneller zu reißen.  Stahlsaiten verfügen über ein  sogennantes ball-end. Dies ist eine Verdickung am Ende der Saite, die als Stopper fungiert.  Bei  E-Gitarren wird die Saiten einfach bis zum ball-end eingefädelt, bei der Westerngitarre gestaltet sich dies jedoch etwas komplizierter, da sie zuerst mit dem ball-end eingefädelt werden müssen.

Bei einer Westerngitarre sind in der Regel Metall-Mechaniken an der Kopfplatte verbaut, auf denen die Saiten aufgewickelt werden. Auf der Brücke sind kleine Pins montiert, die das andere Ende einer Saite in Position halten. Zu Beginn des Saitenwechsels sollte die Saite an den Mechaniken der Kopfplatte gelockert werden. Dies trägt dazu bei, die Verletzungsgefahr beim Durchtrennen zu minimieren. Sobald eine Saite ausreichend gelockert ist, wird sie mit einem Saitenschneider etwa auf halber Länge gekappt.

Es sollte stets ein geeigneter Saitenschneider verwendet werden, da eine Schere beim Durchtrennen von Stahlsaiten sehr schnell stumpf wird. Nachdem die Saite gekappt wurde, wird mit der linken Hand vorsichtig am unteren Ende der Saite gezogen, während die rechte Hand den jeweiligen Brückenpin lockert. Mit ein wenig Kraftaufwand sollte sich der Pin nun lösen und die Saite kann herausgezogen werden. An der Kopfplatte wird derweil die Mechanik weiter gedreht, bis sich die Saite auch dort löst. Hierbei kann eine Saitenkurbel helfen.

Als nächstes wird das Ball End der neuen Saite – also das Ende, welches mit einer Art Ball versehen ist – in das Loch des Pins gesteckt. Es sollte dabei ca 15-20mm tief hereingesteckt werden. Nun wird der Pin mit der Öffnung nach oben zeigend hereingesteckt und feste gedrückt. Im nächsten Schritt zieht die linke Hand die Saite nach oben, während die rechte Hand den Pin fixiert. Das Ball End sollte nun in den Pin hineinrutschen und dort fest sitzen. Zu guter Letzt wird die Saite auf die zugehörige Stimmmechanik aufgewickelt und dann abgeschnitten. Fertig!

Einzelne Saiten bei Westerngitarren tauschen – Was sollte bedacht werden?

Bei einer Westerngitarre sind in der Regel Metall-Mechaniken an der Kopfplatte verbaut, auf denen die Saiten aufgewickelt werden. Auf der Brücke sind kleine Pins montiert, die das andere Ende einer Saite in Position halten. Zu Beginn des Saitenwechsels sollte die Saite an den Mechaniken der Kopfplatte gelockert werden. Dies trägt dazu bei, die Verletzungsgefahr beim Durchtrennen zu minimieren. Sobald eine Saite ausreichend gelockert ist, wird sie mit einem Saitenschneider etwa auf halber Länge gekappt.

Es sollte stets ein geeigneter Saitenschneider verwendet werden, da eine Schere beim Durchtrennen von Stahlsaiten sehr schnell stumpf wird. Nachdem die Saite gekappt wurde, wird mit der linken Hand vorsichtig am unteren Ende der Saite gezogen, während die rechte Hand den jeweiligen Brückenpin lockert. Mit ein wenig Kraftaufwand sollte sich der Pin nun lösen und die Saite kann herausgezogen werden. An der Kopfplatte wird derweil die Mechanik weiter gedreht, bis sich die Saite auch dort löst. Hierbei kann eine Saitenkurbel helfen.

Als nächstes wird das Ball End der neuen Saite – also das Ende, welches mit einer Art Ball versehen ist – in das Loch des Pins gesteckt. Es sollte dabei ca 15-20mm tief hereingesteckt werden. Nun wird der Pin mit der Öffnung nach oben zeigend hereingesteckt und feste gedrückt. Im nächsten Schritt zieht die linke Hand die Saite nach oben, während die rechte Hand den Pin fixiert. Das Ball End sollte nun in den Pin hineinrutschen und dort fest sitzen. Zu guter Letzt wird die Saite auf die zugehörige Stimmmechanik aufgewickelt und dann abgeschnitten. Fertig!

Auch wenn nur eine einzelne Saite gewechselt werden muss, sollte im Idealfall der gesamte Satz erneuert werden. Da neue Saiten anders klingen als länger bespielte, kann ein Unterschied der Beschaffenheit zu ungewollten Klängen beitragen. Neue Saiten besitzen eine sogenannte „Brillianz“, die von vielen Gitarristen durchaus gewünscht ist. Die Stahlsaiten klingen dann zwar etwas metallischer, jedoch auch deutlich heller und klarer. Um ein optimales Spielgefühl mit einem vollen Klang zu verbinden, sollte also stets der gesamte Satz Stahlsaiten an einer Westgerngitarre erneuert werden.

Welche Auswirkung hat die Stärke der Westerngitarrensaiten?

Für Westerngitarren gibt es eine Vielzahl erhältlicher Saiten – diese unterscheiden sich nicht nur im Klang und in der Qualität, sondern ebenso hinsichtlich der Stärke der Westerngitarrensaiten. Das bedeutet, es gibt sehr dünne Stahlsaiten, jedoch auch sehr dicke, sowie einige Stärken die dazwischen liegen.

Vorteile und Nachteile von dünnen Stahlsaiten

Dünne Saiten eignen sich besonders gut für das Spielen von Melodien. Beim Spielen von Melodien entstehen in der Regel höhere Töne als bei Akkorden, welche daher auch klarer klingen müssen. Bevorzugt werden dünne Saiten daher für Gitarrensoli, insbesondere im Rock- oder Blues-Bereich, sowie bei Melodien des Country oder auch Pop. Auch für Fingerstyle-Gitarristen sind dünne Saiten meist die bessere Wahl. Beim Fingerstyle werden häufig einzelne Saiten gleichzeitig mit den Fingern angeschlagen, was bei dicken Saiten dazu führen kann, dass die Töne „ineinander untergehen“.

Nachteil eines dünnen Saiten-Satzes ist es jedoch, dass gegebenenfalls ein „Scheppern“ entstehen kann. Dies entsteht, da dünne Saiten sehr tief im Sattel und somit sehr knapp über dem Hals liegen. Sollte eine Saite nun zu stark angeschlagen werden, beginnt diese gegen die Bundstäbchen der Gitarre zu schwingen. Dies sorgt folglich für ungewünschte Geräusche. Zu empfehlen sind dünne Saiten daher eher für Fortgeschrittene, die genau wissen, mit welcher Kraft sie ihre Saiten anschlagen dürfen.

Vorteile und Nachteile von dicken Stahlsaiten

Dicke Stahlsaiten bieten einen volleren Klang, der sich vor allem beim Spielen von Akkorden entfalten kann. Zurückzuführen ist das darauf, dass dicke Saiten auch in tiefen Frequenzbereichen schwingen und die Bässe daher besser zur Geltung kommen. Vorteil ist zudem, dass dicke Saiten beim Spielen weniger einschneiden.

Vor allem bei Slides, Bends oder Hammer-Ons ist die spürbare Belastung auf den Fingern deutlich geringer, wenn dicke Saiten verwendet werden. Außerdem bieten dicke Saiten im Regelfall einen lauteren Klang, da diese länger und intensiver schwingen. Vorteilhaft ist dies zum Beispiel bei größeren Westerngitarren, beispielsweise im Jumbo-Stil, da der Hohlraum des Korpus dadurch besser von den Schallwellen ausgefüllt werden kann.

Dickere Stahlsaiten sind zudem bei Gitarren ohne Tonabnehmer sinnvoll. Da der Klang einer solchen rein akustischen Gitarre nicht nachverstärkt werden kann, ist die höhere Lautstärke eines dicken Satzes von Vorteil. Ein Nachteil der dicken Saiten findet sich jedoch darin, dass diese oft dumpf klingen. Vor allem auf den Bass-Saiten E, A und D kann dies ein Problem darstellen. Zudem sind dicke Stahlsaiten für Fingerpicker weniger sinnvoll, da die gezupften Töne „ineinander verschwimmen“ könnten. Die Wahl der richtigen Besaitung liegt daher stets im persönlichen Ermessen des Gitarristen.

Diese Schutzschicht ist jedoch nicht auf allen Saiten automatisch vorhanden, da solche Saiten wesentlich teuer sind. Dennoch müssen sie seltener gewechselt werden, da sie langsamer kaputt gehen. Einen kleinen Nachteil besitzen die Schutzschichtsaiten jedoch. Durch den Kunststoff kann es zu Einbußen beim Klang kommen, da die Saiten etwas metallischer und steifer klingen und das Spielgefühl leicht seifig ausfällt.

Das Material von Westerngitarrensaiten

Auswirkungen der Mantelmaterialien von Westerngitarrensaiten

Die unterschiedlichen Mantelmaterialien der Saiten haben Auswirkungen auf das Schwingungsverhalten dieser und beeinflussen somit zum einen den Klang, auch aber die Strapazierfähigkeit der Saite. Saiten einer Westerngitarre die mit 80/20 Bronze umwickelt sind haben sowohl einen vollen, warmen und ausgewogenen Klang als auch sehr kräftige Bässe.

Bei einer Ummantelung mit 80/15 Bronze trifft dies genauso zu und hinzu kommt das die Saiten einen ausgeprägteren sustain haben. Dies meint die Länge des von der Saite erzeugten Tons. Phosphorbronzeummantelungen bieten ebenfalls einen warmen Klang, der aber wesentlich weicher ist. Allgemein kann man zudem sagen das Stahlsaiten schneller reißen als beispielsweise die Carbon-oder Nylonsaiten von anderen Gitarrenarten. Je höher der Kupferanteil desto weicher und anfälliger ist das Material. Deswegen ist der Phosphorbronze der Phosphor zugesetzt. Dieser macht das Material langlebiger und widerstandsfähiger.

Bronze für den perfekten Klang

Durch die verschiedenen Kupfer- und Zinnanteile sind bei Westerngitarren zwei wesentliche Saitentypen vorhanden: Reine Bronze und Phosphor Bronze. Bei reiner Bronze kommen nur Kupfer und Zinn zum Einsatz. Bei der Phosphor Bronze allerdings wird ein geringer Anteil Phosphor in die Kupfer-Zinn-Mischung gegeben. Reine Bronze besitzt auch die Bezeichnung 80/20 Bronze. In den meisten Fällen beträgt somit das Mischverhältnis bei reiner Bronze 80 zu 20.

Dies bedeutet einen Kupferanteil von 80 Prozent und lediglich einen Zinnanteil von 20 Prozent in der Legierung. Standardmäßig wird diese Legierung für die Saiten einer Westerngitarre verwendet. Die Saiten sorgen dafür, dass der Klang der Gitarre sehr hell, durchsetzungskräftig sowie metallisch wird. Seltener wird das Mischungsverhältnis 85/15 bei reiner Bronze verwendet. Hier wird der Kupferanteil auf 85 Prozent erhöht, gleichzeitig der Zinnanteil auf 15 Prozent herabgesetzt. Diese Mischung sorgt dafür, dass die Saiten etwas weicher klingen, zugleich mehr Sustain besitzen.

Eine besondere Mischung

Bei der Phosphor Bronze wird, wie der Name bereits vermuten lässt, immer ein kleiner Anteil Phosphor in die Kupfer-Zinn-Legierung gegeben. Diese besitzen einen wesentlichen Vorteil gegenüber den reinen Bronzesaiten, da die Saiten etwas weicher und seidiger klingen. Zudem besitzen Saiten aus Phosphor Bronze mehr Obertöne und sind widerstandsfähiger gegen Korrosion. Dies führt außerdem dazu, dass die Saiten langlebiger sind.

Kunststoff gegen Korrosion

Da als Material von Westerngitarrensaiten somit immer Metalle zum Einsatz kommen, müssen die Saiten vor Korrosion geschützt werden. Die Firma Elixir hat zum Saitenschutz eine bestimmte Schutzschicht für die Saiten entwickelt. Hierbei wird eine hauchdünne Schutzschicht aus Kunststoff auf die Saiten aufgetragen. Diese Schicht sorgt dafür, dass die Saiten vor Schmutz geschützt werden.

Welche Kernmaterialien der Westerngitarrensaiten gibt es?

Das am häufigsten verwendete Kernmaterial bei Stahlsaiten ist ein verzinntes Metall. Dieses Material trägt erheblich zu Flexibilität und Robustheit bei, ohne dabei auf einen klaren Sound verzichten zu müssen. Auch existieren Stahlsaiten mit einem Kern aus Bronze. Die 80/20 Standard-Stahlsaiten sind für einen brillanten Klang verantwortlich, der vor allem bei Westerngitarren sehr vorteilhaft ist. Hierbei stehen die Zahlen 80/20 für das Mischungsverhältnis von Kupfer und Zinn.

Selbst nach einigen Wochen oder Monaten bieten diese Saiten einen sauberen, crispen Sound – während andere Materialien bereits nach wenigen Spielstunden zunehmend dumpfer klingen können. Zudem weisen 80/20 Saiten eine recht hohe Lautstärke im akustischen Spiel auf. Als Kontrast dazu stehen die ebenso häufig verwendeten 85/15 Bronze-Saiten. Diese Saiten werden vor allem für Gitarren im Vintage-Stil verwendet, da sie klangtechnisch und sogar farblich besonders gut dazu passen.

Der Sound zeichnet sich durch ein besonders langes Sustain aus – also die Zeit, in der eine Saite nach dem Anschlag ausschwingt. Auch klingen 80/15 Bronze-Saiten in der Regel etwas wärmer als die 80/20 Standardmodelle, weshalb vor allem Folk-Gitarristen gerne Bronze-Saiten verwenden. Zudem weisen diese Saiten das angenehmste Spielgefühl auf, da kein allzu schmerzhafter Druck auf den Fingern der Greifhand entsteht.

Saitenkern aus Phosphor für wärmeren Klang

Ein weiteres gängiges Material des Saitenkerns ist Phosphor. Saiten, welche auf Phosphor basieren, bieten einen noch wärmeren Klang als ihre Konkurrenzmaterialien. Aus diesem Grund sind Phosphor-Saiten besonders gut zum Spielen von Melodien oder zum Fingerpicking geeignet. Bei Akkorden wiederum wird in der Regel viel Wert auf Brillanz und Klarheit gelegt, weshalb hier eher zu 80/20er Saiten gegriffen wird. Nachteil der Phosphor-Besaitung ist zudem, dass die Griffgeräusche vor allem beim Wechseln zwischen zwei Tönen sehr deutlich hörbar sind.

Dies kann in der Blues-Musik wiederum zu einem besonderen Charakter des Songs beitragen. Zum Vergleich: Die Saiten einer Konzertgitarre besitzen einen Kern aus Nylon-Faden oder Seide, was zu einem besonders dumpfen Klang ohne klar definierte Höhen beiträgt. Aus diesem Grund greifen professionelle Gitarristen lieber zu Westerngitarren mit Stahlsaiten – und das teilweise auch unabhängig vom Kernmaterial.

Stahlsaiten oder Nylonsaiten bei Westerngitarren?

Die Saiten sind essenzielle Komponenten einer Gitarre – ohne Saiten kann kein Klang erzeugt werden. Westerngitarren sind stets mit Stahlsaiten statt Nylonsaiten ausgestattet, welche einen deutlich helleren und klareren Sound hergeben als Nylonsaiten. Nylonsaiten eignen sich durch ihren eher dumpfen Sound daher besser für Lieder, in denen die Gitarre eine eher sekundäre Rolle spielt.

Da Westernmodelle jedoch häufig ein sehr zentraler Bestandteil ihrer Genres sind, ist der helle Klang von Stahlsaiten sehr wichtig. Doch das ist nicht der einzige Grund, weshalb diese Modelle immer mit Stahlsaiten bespannt sind.

Unterschiede hinsichtlich des Klangs bei Stahlsaiten statt Nylonsaiten

Eine Westerngitarre erfordert einen möglichst hellen Klang – das bedeutet, die höheren Frequenzen sollen im Vordergrund stehen, damit die Gitarre nicht dumpf klingt. Die Töne einer mit Nylonsaiten gespannten Akustikgitarre – auch Konzertgitarre genannt – basieren in der Regel eher auf niedrigeren Frequenzen. Daher kann es durchaus vorkommen, dass Nylonsaiten dumpf klingen. In den Anwendungsbereichen eines Westernmodells ist dies jedoch nicht zu tolerieren. Daher werden jene Modelle stets mit Stahlsaiten bespannt.

Unterschiede hinsichtlich des Spielgefühls

Zwar sind mit Nylonsaiten bespannte Gitarren meist die bessere Wahl für Anfänger, da diese leichter zu spielen sind, jedoch kann das Spielgefühl von Nylonsaiten auch negative Auswirkungen haben. Bei Stahlsaiten entstehen stärkere Druckpunkte an der Greifhand, während die Schlaghand beim Spielen ohne Plektrum ebenfalls verletzt werden könnte.

Das positive Spielgefühl von Stahlsaiten findet sich jedoch darin, dass diese präziser zu greifen sind. Da Nylonsaiten eine sehr glatte Oberfläche aufweisen, kann es passieren, dass sie nach längerem Greifen auf der Fläche des Griffbretts verrutschen und dadurch ungewollte Bending-Töne entstehen. Stahlsaiten wiederum reagieren äußerst genau auf die Bewegung des Fingers, weshalb diese entsprechend genau an der richtigen Stelle des Griffbretts bleiben.

Allgemeine Informationen zur Stahl-Besaitung bei Westerngitarren

Eine Stahl-Besaitung trägt zur Definition eines Westernmodells bei. Eine akustische Gitarre mit Nylonsaiten ist – unabhängig von anderen Faktoren – eine Konzert- oder eine Bodiless-Gitarre. Doch niemals sollten aus dieser Veranlagung Stahlsaiten auf eine Konzertgitarre gespannt werden – das macht diese nämlich keineswegs automatisch zu einer Westerngitarre.

Die Hälse von Konzertmodellen sind ausschließlich auf die geringen Zugkräfte von Nylonsaiten ausgelegt, was sich durch ein leichteres Holz und eine weniger massive Bauweise bemerkbar macht. Sollten Stahlsaiten auf eine Konzertgitarre aufgespannt werden, wird der Hals daher unter eine enorme Last durch die Zugkraft der Saiten gesetzt. Es kann daher mit hoher Wahrscheinlichkeit passieren, dass sich der Hals krümmt. Im schlimmsten Falle könnte er sogar aus der Verankerung am Korpus ausbrechen.

Die Vorteile von Stahl

Außerdem ist darauf hinzuweisen, dass die Saiten aus Nylon in einer anderen Art und Weise gespannt werden müssen, wie dies zum Beispiel bei Stahlsaiten der Fall ist. Gerade beim ersten Stimmen ist sehr viel mehr Gefühl in den Fingerspitzen notwendig, um alles in die gewünschte Tonlage bringen zu können. Am Ende ist es also nicht zu empfehlen, einfach auf Nylonsaiten bei der Westerngitarre zu setzen.

Wer sich wirklich an dem typischen Klang erfreuen möchte, der ist für diesen Zweck ganz einfach auf Stahlsaiten angewiesen. Selbst wenn dies zu Beginn erst einmal etwas ungewohnt sein sollte, so lohnt es sich, weiter zu üben. Bereits nach einiger Zeit werden die anfänglichen Probleme verschwunden sein, wodurch sich eine ganz neue Welt an diesem wunderbaren Instrument eröffnet.

Was sind die Nachteile von Stahlsaiten

Die Saiten sind ein wichtiger Bestandteil der Gitarre. Durch ihre Schwingungen entstehen die Schallwellen, welche vom menschlichen Gehör als Töne vernommen werden. Die richtigen Saiten zu wählen ist daher von großer Bedeutung.

Bei Konzertgitarren werden stets Nylonsaiten verwendet. Diese besitzen einen Kern aus Nylonfaden oder Seide und sind daher besonders leicht zu spielen. Bei Westerngitarren hingegen werden Stahlsaiten verwendet, welche den klareren, helleren Klang aufweisen, dafür jedoch schwerer zu spielen sind. Unter den vielen Vorteilen von Stahlsaiten ist dies jedoch nicht der einzige Nachteil.

Da die Saiten einer jeden Gitarre einige Millimeter Abstand zum Griffbrett aufweisen, ist oft eine hohe Kraft der Finger notwendig, um diese zu greifen. Bei Stahlsaiten kann es daher häufig vorkommen, dass Druckstellen an den Fingern entstehen, welche unter Umständen sogar schmerzen können. Bei Nylonsaiten wiederum wird diese Gefahr minimiert.

Durch die wesentlich weicheren Saiten, die zudem weniger Spannungskraft besitzen, ist es möglich, mit nur wenig Kraft Gitarre zu spielen. Auch für die Schlaghand macht die Besaitung einen Unterschied: Während Stahlsaiten sehr hart sind und daher meist mit Plektrum gespielt werden, können Nylonsaiten sogar mit den Fingern angeschlagen werden. Vor allem für Anfänger ist dies ein Vorteil, da dadurch ein intensiveres Gefühl für das Verhalten der Saiten entwickelt wird, als beim Spielen mit Plektrum.

Der Klang von Stahlsaiten ist sehr klar, was vor allem beim Spielen von Akkorden sehr vorteilhaft ist. Sofern Melodien oder einzelne Töne gespielt werden, ist die enorme Präsenz der Höhen jedoch weniger wünschenswert. Hier wird daher eher zu Nylonsaiten gegriffen, welche die Tiefen oder Mitten hervorheben und sich somit besser für Melodien eignen.

Auch für Fingerpicker sind Nylonsaiten meist die bessere Wahl. Einerseits, weil vor allem für ruhige, romantische Fingerpicking-Songs weiche Saiten von Vorteil sind und andererseits, weil Nylonsaiten besser mit den Fingern angeschlagen werden können.

Technische Nachteile von Stahlsaiten

Ein weiterer Nachteil ist zudem die besonders hohe Spannungskraft von Stahlsaiten. Sämtliche Formen von Saiten müssen stets auf Spannung stehen, um gespielt zu werden. Wenn beispielsweise die E-Saite einer Westerngitarre gestimmt wird, entsteht dabei eine deutlich höhere Zugkraft als bei exakt dem selben Ton auf einer Konzertgitarre mit Nylonsaiten.

Aufgrund dieser Zugkraft sind Westerngitarren häufig weniger langlebig, da permanent eine hohe Last auf den Hals ausgeübt wird – vor allem bei „Billig-Gitarren“ kann dies fatal sein. Außerdem nutzen Stahlsaiten deutlich stärker ab und sind zudem etwas teurer als Nylonsaiten. Während ein günstiger Satz Nylonsaiten schon für 5€ erwerblich ist, muss für ein Satz Stahlsaiten etwa das Doppelte gezahlt werden.

Kann eine Westerngitarre mit Nylonsaiten bespannt werden?

Wer sich für eine Westerngitarre interessiert, für den stellen die dabei verwendeten Saiten natürlich immer einen gewissen Knackpunkt dar. Dies liegt zum Beispiel daran, dass diese beim Spielen deutlich fester gedrückt werden müssen, als dies bei den klassischen Nylonsaiten der Fall ist. Bietet sich also die Möglichkeit, die Westerngitarre einfach mit klassischen Saiten aus Nylon zu bespielen?

Grundsätzlich ist es durchaus möglich, die Westerngitarre mit Nylonsaiten zu bestücken. Die passenden Voraussetzungen am Steg sind hierfür geschaffen, weshalb auch Saiten aus Nylon zum Einsatz kommen können. Doch man sollte sich hier besser darüber im Klaren sein, dass Stahlsaiten im Grunde genommen eines der wichtigsten Charakteristika für eine klassische Westerngitarre sind.

Der beliebte Klang, der deutlich rauer zu sein scheint als bei einer Konzertgitarre, wird dadurch schließlich in besonders großem Maße beeinflusst. Wer also die Saiten an der Gitarre wechseln möchte, der sollte sich an dieser Stelle besser darüber im Klaren sein, dass die Gitarre danach nicht mehr klingen wird, wie dies zuvor der Fall war.